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Spielplatz als Treffpunkt der Generationen

Interview: Beispielhafte Initiative des Seniorenbeirats beim Projekt Spielplatz Trifter Weg – Ort zum Verweilen für alle Generationen in Metternich

Koblenz. Mit der Errichtung der überdachten seniorengerechten und kommunikationsfreundlichen Sitzgelegenheiten mit ausreichender Tischfläche auf dem Spielplatz am Trifter Weg ist eine Aufenthalts- und Begegnungsstätte für eine gemeinsame Nutzung aller Generationen geschaffen worden. Die Anordnung der Sitzgelegenheiten als Sitzgruppe anstelle von einzeln aufgestellten Bänken folgt den Empfehlungen des vom Seniorenbeirat der Stadt Koblenz gemeinsam mit dem Kreisseniorenbeirat unterstützten Sitzgruppenprojekts (siehe „Sitzgruppenantrag“ auf dieser Seite). Das Projekt und seine Idee stehen im Einklang mit dem Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) „Wohnen im Alter – oder: Wie wollen wir morgen leben?“, wonach Initiativen, die in Stadtvierteln Begegnungsstätten für alle Generationen einrichten, unterstützt werden sollen. Für Idee und Umsetzung dieses mit Spenden finanzierten Projekts zeichnet der Arbeitskreis Demografie und Stadtentwicklung des Seniorenbeirats verantwortlich. Wir sprachen mit Edgar Kühlenthal, Sprecher des Arbeitskreises und Christa Klein, stellvertretende Sprecherin des Arbeiskreises.

Welche Ziele verfolgt der Arbeitskreis Demografie und Stadtentwicklung generell und wie kam es ausgerechnet zu dieser Idee?
Schon in der ersten Sitzung unseres Arbeitskreises im März 2015 haben wir uns gemeinsam auf die Hauptthemen unserer zukünftigen Arbeit verständigt: Sozialer Wohnungsbau und insbesondere Förderung des generationenübergreifenden Wohnens, Neubaugebiete insbesondere Projekt Fritsch-Kaserne, Umsetzung Masterplan, wichtige Hinweise zum geplanten Neubaus des Schwimmbads aus Sicht der Senioren, ÖPNV und Fußgängerverkehr in Koblenz. Besonders große Zustimmung fand der Vorschlag mit dem Titel “Gemeinschaftliche Nutzung von Spielflächen als Treffpunkt der Generationen“.

Die Stadt Koblenz verfügt über 122 Spiel- und Bolzplätze. Warum haben Sie sich bei diesem Projekt für den Spielplatz am Trifter Weg in Metternich entschieden?
Nachdem die Mitglieder des Arbeitskreises die Idee so positiv aufgenommen hatten, wurden sie aufgefordert, möglichst bald geeignete Spielplätze in Koblenz für die mögliche Umsetzung vorzuschlagen. Wir haben uns mehrere Spielplätze angeschaut und hierbei eine Besonderheit beim Spielplatz “Trifter Weg“ in Metternich erkannt. Dieser Spielplatz liegt da, wo viele Menschen täglich vorbeikommen. In der Nähe sind die Einkaufsmöglichkeiten, die früher im Ortskern zu finden waren. Jetzt sind sie am Ortsrand von Metternich neben der stark befahrenen Rübenacher Straße angesiedelt, die überquert werden muss. Besonders für ältere Mitbürger, Kinder und Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, ist diese Form der Einkaufsmöglichkeit eine große Herausforderung. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, dass jemand anderer den notwendigen Einkauf erledigt. Auch zeitlich ist der Einkauf eine Herausforderung. Und was ist, wenn es plötzlich regnet? Gibt es auf dem Weg eine Unterstellmöglichkeit? Wo kann ich eine kurze Rast einlegen, wenn auch noch die Einkaufstaschen zu schwer werden? Diese Fragen und die, nach einem Platz, an dem Menschen sich zu einem “Schwätzchen“ verabreden können, wo es dank der großen alten Bäume noch gute Luftverhältnisse gibt, wo Alte, Junge, Kinder, Alt- und Neubürger sich zwanglos treffen können, haben den Ausschlag für unsere Entscheidung zugunsten des Spielplatzes am Trifter Weg gegeben. Ganz wichtig für den Seniorenbeirat und unseren Arbeitskreis war dabei, dass wir eine Chance gesehen haben, mit der Realisierung dieses Projekts an dieser Stelle die Vorgaben des „Sitzgruppenantrags“ zu erfüllen (siehe „Sitzgruppenantrag“ auf dieser Seite) und damit auch ein Beispiel für weitere Anlagen nach diesem Muster . So erhielten wir auch den einstimmigen zustimmenden und unterstützenden Beschluss des Plenums des Seniorenbeirats für unser Projekt.

Wie hoch sind die Kosten und wie haben Sie die Finanzierung erreicht?
Die Material- und Montagekosten liegen bei knapp € 12.000,-. Die vielen Stunden für Beratungen, Planungen, Gespräche, Ortstermine, Umsetzung des Projekts etc. sind dabei nicht eingerechnet. Da es sich um einen Spielplatz der Stadt Koblenz handelt, waren hohe Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Zusätzlich mussten wir lernen, mit den Verfahrensabläufen der öffentlichen Verwaltung umzugehen. Thomas Muth, Leiter der Kinder- und Jugendfördrung bei der Stadt Koblenz, hat uns dabei als Berater und Koordinator an vielen Stellen entscheidend geholfen. Die Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein hat uns mit ihrem befürwortenden und empfehlenden offiziellen Brief zur Legitimation großmöglichste Unterstützung bei der Einwerbung von Spenden gegeben (siehe Schreiben der Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein vom 19.07.2016 auf dieser Seite). Zur Demonstration unseres Vorhabens bei den möglichen Spendern haben wir eine kurze Power Point Präsentation und daraus zusätzlich eine kleine Informationsmappe erstellt. Auf der Internetseite des Seniorenbeirats www. sb-ko.de kann man sie unter „Neueste Beiträge“ einsehen. Viele unterschiedliche schriftliche Anträge mit Finanzierungsplänen und Bescheinigungen bei verschiedenen Organisationen mussten erstellt werden. Die meisten waren am Ende erfolgreich, so dass wir die erforderliche Summe vor Auftragsvergabe auf unserem Konto zusammen hatten.

Gab es auf dem Weg zur Realisierung irgendwelche Schwierigkeiten?
Alle konnten dank der großen Kooperationsbereitschaft der Beteiligten gelöst werden. Ein Beispiel dafür war die Frage nach der Größe des Pavillons und der Aufstellmöglichkeit. Zunächst hatten wir diese im hinteren Teil des Platzes, auf der Freifläche unter den schönen großen, alten Bäumen angedacht.Dazu wäre ei zweiter Zugang sinnvoll gewesen. Dieser sollte am “Trifter Weg“ entstehen. Da dort aber kein Bürgersteig vorhanden ist, war uns die Sicherheit der Kinder wichtiger. Mit unseren städtischen Ansprechpartnern haben wir beschlossen, die Sitzgruppe neben dem vorhandenen Eingangsbereich anbringen zu lassen. Auch dort gab es Einschränkungen wegen eines alten Baumes, den notwendigen Freiflächen zwischen den schon vorhandenen Spielgeräten und diversen Sicherheitsaspekten. Gemeinsam mit Thomas Muth und Jürgen Bihn von der Stadt Koblenz konnten wir unser Vorhaben zu einem guten Ende bringen.

Wenn man diese Erfolgsgeschichte hört, können wir uns gut vorstellen, dass Sie sich gerne bei den Unterstützern bedanken möchten.
Zunächst möchten wir die Spender benennen, denen wir für ihre großzügigen Spenden danken: die Kultur- und Sozialstiftung der Provenzial Rheinland Versicherungen Düsseldorf, die Sparkasse Koblenz, die Volksbank Mittelrhein Koblenz und das Ehepaar Klein aus Metternich. An dieser Stelle gebührt dem Oberbürgermeister der Stadt Koblenz Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig ein ganz besonderer Dank dafür, dass er mit seiner Empfehlung für eine Spende zugunsten dieses Projekts abschließend die Realisierung möglich gemacht hat.
Bei unserem Vorhaben hat uns von Beginn an die Zustimmung des Vorsitzenden des Seniorenbeirats der Stadt Koblenz Prof. Dr. Heinz-Günther Borck sehr motiviert. Konsequent hat er stets unser Vorhaben unterstützt. Dafür vielen Dank. Auch dem gesamten Vorstand sowie den Mitgliedern des Seniorenbeirats der Stadt Koblenz und den Mitgliedern unseres Arbeitskreises Demografie und Stadtenwicklung möchten wir für die unterstützende Begleitung bei Beratungen, Entscheidungen und Abstimmungen danken, ebenso natürlich Thomas Muth und Jürgen Bihn von der Stadtverwaltung für ihre wichtige Hilfe. Zum Schluss wünschen wir den Bürgerinnen und Bürgern von Metternich und natürlich den Kindern viel Spaß, nette Stunden, schöne Begegnungen und ein gutes Miteinander auf dem Spielplatz am Trifter Weg.

 

Seniorenfreundlich Essen in Koblenz

Der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz richtet sich mit einem
besonderen Anliegen Ende 2016 an die Koblenzer Gastronomen.
Die Deutschen werfen 313 Kilo Lebensmittel weg – pro Sekunde. Jedes Jahr werden so Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Trotz jahrelanger Warnungen ist laut einer neuen WWF-Studie
keine Trendwende zu erkennen. Das Hauptproblem scheint der
Verbraucher.
Was aber, wenn es kaum Angebote gibt, die der ökologischen und ökonomischen Verschwendung entgegenstehen?
Der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz macht sich seit nun mehr
einem Jahr stark für unterschiedlich große Portionen in den
ortsansässigen Gastronomiebetrieben, um diesem Trend entgegen zu wirken.
Es wurde der Aufruf gestartet „Bieten Sie unterschiedlich große
Essensportionen an, denn nicht jeder Hunger ist gleich groß“.
Auf der Übersichtsseite „Seniorenfreundlich Essen“ sind alle
Gastronomie-Betriebe aufgelistet, die sich freundlicherweise
bei uns gemeldet haben, und unterschiedliche große Portionen
anbieten.
-> zurück zur Übersicht der Gastronomie-Betriebe

Seniorenschifffahrt 2017

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Foto: Gisbert Morgenroth

Das Amt für Jugend, Familie, Senioren und Soziales der Stadt Koblenz hatte eingeladen und  600 Seniorinnen und Senioren sind dem Ruf gefolgt. Sie erlebten bei herrlichem Wetter frohe Stunden auf ihrem „Traumschiff“ der MS Rheingold  bei einer Fahrt in die Bäckerjungenstadt Andernach.

Auch Mitglieder des Seniorenbeirats der Stadt Koblenz waren unter den Gästen.

Weihnachtsfeier der Mitglieder des Seniorenbeirats.

Auf der (Vor-)Weihnachtsfeier in der DRK-Begegnungsstätte, die  in zwanglos-fröhlicher Stimmung stattfand, konnte der Vorsitzende Prof.  Borck die neue Leiterin der Beiratsgeschäftsstelle, Frau Nicole Hühner, vorstellen (Mittlere Bildreihe  links) . Die musikalische Begleitung auf der Mundharmonika durch Oswald Goldberg  (obere Bildreihe Mitte) hat sehr zum Gelingen des Abends beigetragen.

Zur Vergrößerung jeweils das Einzelbild anklicken.

Vortrag von Prof. Dr. Manuela Glaab

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Der Vorsitzende des Seniorenberats der Stadt Koblenz,
Prof. Dr.  Heinz-Günther Borck, bedankte sich bei der
Referentin für den sehr informativen Vortrag über Fragen der konsultativen Bürgerbeteiligung. Angesichts der aktuellen, sehr kontrovers verlaufenden politischen Diskussion über stärkere direktdemokratische Elemente auf Landes- und Bundesebene waren in Frau Prof. Glaabs Ausführungen auch für den  Seniorenbeirat, der ja selbst ein Gremium der beratenden Bürgerbeteiligung ist, zahlreiche Anregungen enthalten, denen bei der weiteren Arbeit nachzugehen sein wird.

Altersarmut in Koblenz

Altersarmut in Koblenz

Vortragsveranstaltung des Seniorenbeirates am 27.10.2016 im Historischen Ratssaal

Die aktuelle Diskussion um Vermögens- und Einkommensverteilung in Deutschland, besonders auch um die künftige Höhe der Sozialrenten, hat den Seniorenbeirat veranlasst (Näheres hier), eine Vortragsveranstaltung über Altersarmut am 27.10.2016 im Historischen Ratssaal zu organisieren. Da gerade einen Tag zuvor der Alterssicherungsbericht der Bundesregierung veröffentlicht wurde, dessen zentrales Thema Altersarmut ist, fanden besonders viele interessierte Zuhörer den Weg in den Ratssaal. Der Vorsitzende des Seniorenbeirates, Prof. Dr. Heinz-Günther Borck, begrüßte das Publikum mit einem Überblick über die Geschichte der Sozialpolitik. Er schlug einen Bogen von mindestlohnähnlichen Vorschriften im alten Babylonien vor 3700 Jahren bis hin zu den Bismarckschen Sozialgesetzen von 1883-89: Sie waren bei der Armutsbekämpfung die fortschrittlichsten ihrer Zeit.

Prof. Dr. Stefan Sell von der Hochschule Koblenz erläuterte verschiedene wissenschaftliche Ansätze zur Definition von Armut und setzte sich kritisch mit den vorliegenden statistischen Daten und dem neuen Alterssicherungsbericht der Regierung auseinander (Näheres hier). Dabei erklärte er nicht nur Rezepte wie die Aufforderung an Niedriglohnempfänger, wegen zu erwartender geringer Rentenhöhe private Vorsorge zu betreiben, für offenbar untauglich; er befürchtete vor allem eine sinkende Akzeptanz der staatlichen Sozialversicherung, wenn die Rentenhöhe langfristig auf das Niveau der Grundsicherung absinken sollte, und erläuterte seine Thesen anschließend auch in einem SWR-Interview, das am 28. 10. ausgestrahlt wurde („Diskussion um Rentenreformen: Das Damoklesschwert der Altersarmut“ in der Sendung „Journal am Morgen“ (SWR 2)( http://mp3-download.swr.de/swr2/kultur-aktuell/interviews/politisches-interview/2016/10/diskussionum-altersarmut-20161028-swr2-journal-am-morgen.12844s.mp3)). David Langner, Staatssekretär im Sozialministerium in Mainz, legte dar, mit welchen Maßnahmen – u.a. ihrem Projekt „Gut Leben im Alter“ – die Landesregierung auch für von Armut betroffene Personen ein lebenswertes Umfeld erhalten will, und die Ehrenvorsitzende der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen), Roswitha Verhülsdonk, stellte die Grundprobleme der Alterssicherung dar, wie sie sich aus dem Versicherungscharakter des Systems und der öffentlichen Teilfinanzierung ergeben(Näheres hier). Der abschließende Vortrag des Leiters der städtischen Statistikstelle, Dr. Manfred Pauly, vermittelte dem Publikum überraschende Erkenntnisse vor Ort, so die Einsicht, dass z.Z. junge Leute eher armutsgefährdet sind als alte Ehepaare und dass sich in Koblenz die Bezieher der Grundsicherung nach SGB XII auf wenige Stadtteile konzentrieren (Näheres hier).

In der abschließenden rund einstündigen regen Diskussion mit dem Publikum standen Fragen der Rentenhöhe und der Rentenbemessungsgrenze, aber auch tatsächlich oder vermeintlich versicherungsfremde Leistungen der Sozialversicherung (ist z.B. die Mütterrente eine Investition in die Zukunft des Rentensystems oder darin ein Fremdkörper?) im Vordergrund des Interesses und wurden von Roswitha Verhülsdonk beantwortet. Zahlreiche Fragen mit örtlichen Bezügen, besonders nach alters- bzw. behindertengerechtem und erschwinglichem Wohnraum sowie nach der Einkommensverteilung in den Stadtteilen, richteten sich an Dr. Manfred Pauly.

Um 18.00h schloss Prof. Borck mit dem Dank an Referenten und Publikum eine Veranstaltung, die allen Teilnehmern erhebliche Informationsgewinne beschert haben dürfte.