Antwort Florian Glock – FDP

  1. Altersdiskriminierung
    Ich empfinde höchste Wertschätzung für das Engagement älterer Menschen, denn für Freie Demokraten lebt die liberale Demokratie von Bürgerinnen und Bürgern, die mitbestimmen können. Insbesondere möchte ich auch die Erfahrungen älterer
    Menschen in unserer Gesellschaft nutzen. Darum unterstütze ich entsprechendes Engagement beispielsweise in so genannten Bildungspatenschaften, im Bundesfreiwilligendienst und der Flüchtlingshilfe. Wo erforderlich, werde ich mich
    dafür einsetzen bestehende Altersgrenzen aufzuheben, um Menschen jedes Alters die Möglichkeit zu geben, sich in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Des Weiteren sind Beratung, Begleitung und Vermittlung dieses Engagements Aufgaben, der sich die Kommunen sowie Freiwillige selbst vor Ort annehmen sollen
    – wohnortnah und dezentral, zum Beispiel durch Freiwilligenagenturen und Seniorenbüros.
    Darüber hinaus befürworte ich den Aufbau eines laufbahnbegleitenden und altersgerechten Personalmanagements in Wirtschaft und Gesellschaft, um auch für die Betriebe Erfahrungen zu nutzen und zusätzlich lebenslanges Lernen zu fördern. Deshalb möchte ich daran mitwirken den Ausbau von seniorengerechten Bildungsund Weiterbildungsangeboten voranzutreiben, welche zielgruppengerecht sind. So
    möchte ich Seniorinnen und Senioren eine bessere Teilhabe an der digitalen Welt ermöglichen.

2. Pflege
Die Situation von pflegenden Angehörigen ist häufig deshalb angespannt, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in vielen Bereichen unzureichend ist. Deshalb ist es geboten, Konzepte wie das mobile Arbeiten oder „home office“ zu fördern, da sich der Arbeitnehmer die Arbeitszeit auf diese Weise flexibel einteilen kann. Des Weiteren fordere ich eine tatsächliche Wertschätzung der Pflegenden. Pflegende tragen große Verantwortung, sind fachlich qualifiziert und sind körperlich und psychisch stark gefordert. Das muss sich in der Vergütung ihrer Arbeit
widerspiegeln. Damit fördern wir die Attraktivität des Berufes. Wenn mehr Menschen eine Ausbildung zur Pflegekraft absolvieren, sind die ambulanten Pflegedienste besser aufgestellt und können die Angehörigen bei der häuslichen Pflege unterstützen.

3. Mobilität
Ich werde mich dafür einsetzen, dass bezahlbare Mobilität in ländlichen Räumen auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Der motorisierte Individualverkehr ist für viele Menschen auf dem Land unverzichtbar. Die jahrelange Unterfinanzierung der Verkehrsinfrastruktur wollen wir beenden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium unter der Führung von Volker Wissing sowohl die Investitionsmittel als auch die Planungskapazitäten signifikant erhöht.
Weiterhin will das FDP-geführte Verkehrsministerium den ÖPNV weiterentwickeln und in Qualitätsverbesserungen investieren. Außerdem muss der Bund mehr Mittel für Verkehrswege der Länder und Kommunen bereitstellen, denn diese können den Sanierungsstau nicht allein beheben. Im Bereich von Bahn, Fernbus und ÖPNV möchte ich kundengerechte und kostengünstige Angebote sicherstellen, indem für eine auskömmliche, transparente Finanzierung und fairen Wettbewerb unter den Anbietern gesorgt wird. Auch das ehrenamtlich betriebene Bürgerbussystem soll
weiter gefördert werden. Zudem sehe ich in der Digitalisierung erhebliche Potenziale für die Mobilität der Zukunft. Fahrzeuge werden schrittweise autonom unterwegs sein, intelligent vernetzt und mit ressourcenschonenden Antrieben fahren und das komfortabel und sicher. Diese Entwicklung muss bestmöglich
unterstützt werden.

4. Miteinander der Generationen
Insbesondere älter werdende Menschen haben den Wunsch, möglichst lange und selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu leben. Dadurch werden Anpassungen in den Wohnungen erforderlich. Bestehende Förderprogramme zum altersgerechten,
barrierefreien Wohnen unterstütze ich. Sie fördern unter anderem den Umbau von Wohnungen zur Reduktion von Barrieren und ermöglichen so einen möglichst langen Verbleib in den gewohnten eigenen vier Wänden. Des Weiteren fordere ich eine Zweckbindung der Bundesmittel zur Wohnungsbauförderung: Geld, das zur
Errichtung von Wohnungsbau zur Verfügung gestellt wird, muss auch dafür eingesetzt werden und darf nicht länger in den Kassen der Länder, Städte und Gemeinden versinken. Generell bevorzuge ich die „Subjektförderung“ mit Wohngeld. Denn der Wohnungsbau wird im notwendigen Maße angeregt, wenn jeder Mieter zahlungsfähig ist. Dafür sorgt ein sachgerecht ausgestaltetes
Wohngeld, das der örtlichen Mietentwicklung angepasst wird.

5. Administrative Unterstützung
Die Digitalisierung der Verwaltung ist eine Chance und das besonders für Seniorinnen und Senioren. Sie können die notwendigen Behördengänge von Zuhause ausführen. Eine digitale Verwaltung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Für mich ist eines klar: Jeder muss am
digitalisierten Leben teilhaben können – sicher und unkompliziert. Ich möchte, dass älteren Menschen der Zugang zu digitaler Technik erleichtert wird. Diejenigen, die beispielsweise an einer Sehschwäche leiden, sollten die Möglichkeit haben durch
modernste Technik – wie zum Beispiel Lesegeräte oder Vorlesefunktionen, die im System integriert sind – den Nutzen der digitalen Verwaltung genießen zu können.

6. Sicherheit
Polizei und Justiz muss dringend Haushaltspriorität eingeräumt werden. Denn personell und sachlich bestens ausgestattete Sicherheitsbehörden sind die beste Waffe im Kampf gegen Kriminelle. Zudem muss die Aufklärungsarbeit gestärkt werden. Die Sicherheitsbehörden müssen von Nebensächlichkeiten entlastet
werden. So muss insbesondere die Polizei den nötigen Freiraum für ihre zentralen Aufgaben bekommen – den Schutz von Leib, Leben und Eigentum der Bürgerinnen und Bürger.

7. Bildung und Kultur
Ich möchte ein faires und modernes Rentensystem, welches jedem ein Auskommen im Alter zusichert. Die Höhe der Rente berechnet sich anhand der durchschnittlichen Lebenserwartung der jeweiligen Generation. Dieser jahrgangsindividuelle Faktor sorgt für eine solide Finanzierung und einen fairen Ausgleich zwischen den Generationen. Damit trägt jede Generation ihre eigenen Kosten und bürdet sie nicht den nachfolgenden Generationen auf. An diesem
Grundsatz muss festgehalten werden. Ich unterstütze die Idee des erleichterten Zugangs zu Kulturangeboten von älteren Menschen. Darüber hinaus setze ich mich für ein staatlich gefördertes Bildungssparen ein, sodass das lebenslange Lernen für alle  finanzierbar ist.

 

Antwort Josef Oster – CDU

1. Altersdiskriminierung
Prinzipiell bin ich der Meinung, dass unsere Gesellschaft darauf angewiesen ist und es auch zu ihrem Besten ist, wenn alle gesellschaftliche Gruppen an ihr partizipieren – somit auch und gerade die ältere Generation. Gerade im Bereich des so wichtigen Ehrenamtes können wir es uns nicht leisten, dass wir große Gruppen davon ausschließen – ich kenne auch keine sachliche Begründung dafür. Menschen, die körperlich und geistig in der Lage dazu sind, sollten alles ausüben können, was sie möchten. Wir reden von lebenslangem Lernen, wir diskutieren über Lebensarbeitszeitverlängerung (Flexirente, etc.), da weiß ich nicht, warum wir im Ehrenamt uns gegenteilig verhalten sollten. Bitte sehen Sie es mir nach, dass die von Ihnen genannten Beispiele mir bislang unbekannt waren. Sollte es also tatsächlich Ausnahmebereiche geben, dann gehe ich davon aus, dass diese gut begründet sind.

2. Pflege
Gerade in der letzten Legislaturperiode kam es im Bereich der Pflege zu einer deutlichen Verbesserung gerade von Menschen, die Angehörige zu Hause pflegen. Diesen Weg müssen wir kontinuierlich weitergehen.

3. Mobilität
Wir erleben gerade, vor allem im ländlichen Teil des Wahlkreises, eine Ausweitung des ÖPNV. Sogar kleinste Dörfer werden mehrfach am Tag angefahren, darüber hinaus gibt es schon jetzt die Möglichkeit von Anrufbussen Gebrauch zu machen. Alternative Modelle, ob kommunal oder ehrenamtlich getragen, wie z.B. Mitfahrerbänke, Sammeltaxis u.a. verdienen selbstverständlich unsere Unterstützung. Wie Sie in Ihrer Frage bereits schreiben, gehört der Erhalt der Mobilität zu einem selbstbestimmten Leben.

4. Miteinander der Generationen
Ja! Alle Maßnahmen, die zu einem guten gesellschaftlichen Miteinander führen, verdienen die Unterstützung des Staates – und auch meine Unterstützung. Da, wo Unterstützung vielleicht nicht oder nur schwer geleistet werden kann, sollten wir den Projekten aber zumindest keine Steine in den Weg legen und eventuell bestehende Hürden konsequent abbauen.

5. Administrative Unterstützung
Neben der zunehmenden Digitalisierung auch von Verwaltungsvorgängen muss natürlich der analoge Zugang nach wie vor gewährleistet werden. Nicht jeder kann oder will auf elektronischem Wege alles erledigen. Die öffentliche Verwaltung muss für diese Menschen Beratung in ausreichendem Maße anbieten.

6. Sicherheit
Ein wesentlicher Bestandteil des Wahlprogramms der Union ist die Stärkung der Inneren Sicherheit. Während einige Bundesländer, so auch Rheinland-Pfalz, in den letzten Jahren Stellen abgebaut haben, muss der Schwerpunkt in der Zukunft eindeutig auf Stellenausbau liegen. Der Bund macht es gerade bei der Bundespolizei vor. Zu einem Deutschland, in dem wir gut und gerne leben, gehört es auch, dass wir uns sicher fühlen können!

7. Bildung und Kultur
Wir reden von lebenslangem Lernen. Dazu gehört es auch, dass wir die entsprechenden Bildungsangebote auch niedrigschwellig vorhalten. Bereits jetzt leisten beispielsweise die kommunalen Volkshochschulen oder ehrenamtlichen Initiativen hier großartige Arbeit. Diese Angebote gilt es zu bewahren, zu fördern und ggf. zu unterstützen und auszubauen.

Antwort Detlev Pilger SPD

1. Altersdiskriminierung
Ihre Erläuterungen zum Thema Altersdiskriminierungen machen deutlich, wo noch immer Bedarf zur Veränderung herrscht. Selbstverständlich spreche ich mich für ein Verbot aller Arten von Altersdiskriminierung aus. Wichtig ist dabei meiner Ansicht nach vor allem, ein Bewusstsein für potentielle Altersdiskriminierungen zu schaffen – und zwar auch außerhalb der betroffenen Personengruppen. Dies können wir nur erreichen, indem wir die Seniorinnen und Senioren künftig themenunabhängig in den Blick nehmen und entsprechend bei der Entscheidungsfindung miteinbeziehen. Politische Entscheidungen, die für alle gelten, müssen auch langfristig für alle tragbar sein!

2. Pflege
Artikel 6 in unserem Grundgesetz besagt unter anderem, dass die Familie unter dem besonderen Schutz staatlicher Ordnung steht. Pflege durch Angehörige, ergo im familiären Rahmen, fällt meines Erachtens klar unter diesen Grundsatz. Um diesem Gesetz nachzukommen, werde ich mich für eine verbesserte rechtliche und wirtschaftliche Stellung pflegender Angehöriger einsetzen. Die SPD schlägt dabei beispielsweise die Einführung einer „Familienarbeitszeit für Pflegende“ vor, welche pflegende Angehörige konkret unterstützen soll. Um auch die Haftungsfälle in Zukunft gerecht zu gestalten, muss ebenso im Sinne gleicher Verantwortung gehandelt, und bestehendes Recht zugunsten aller geändert werden.

3. Mobilität
Der öffentliche Personennahverkehr spielt gerade für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger eine große Rolle, garantiert er doch oftmals ein gewisses Maß an Unabhängigkeit. Eine finanzielle Förderung des öffentlichen Nahverkehrs ist jedoch nicht allein aufgrund dessen wünschenswert, sondern vereint noch viele weitere Pluspunkte, wie zum Beispiel die allgemeine Verkehrsentlastung sowie ökologische Faktoren in sich. Aus diesen Gründen ist mir an einer Förderung des ÖPNVs sehr gelegen.

4. Miteinander der Generationen
Im Abschnitt „Miteinander der Generationen“ nennen Sie eine Vielzahl wichtiger politischer Ziele und Handlungsfelder, denen ich mich zum Teil bereits in der vergangenen Legislaturperiode angenommen habe – daher kann ich alle Fragen gleichermaßen mit einem überzeugten Ja beantworten. Insbesondere die Einrichtung von Mehrgenerationenhäusern als Möglichkeiten der Begegnung sowie neue Impulse für den sozialen Wohnungsbau unterstütze ich mit aller Kraft.

5. Administrative Unterstützung
Ähnliches gilt für die Einrichtung zentraler Beratungsstellen – die digitalen Möglichkeiten einzelner Behörden sollen bürokratische Verfahren vereinfachen und nicht etwa zur unüberbrückbaren Hürde für Sehbeeinträchtigte werden. Unsere Aufgabe ist es, das Leben aller Bürgerinnen und Bürger einfacher zu gestalten, weshalb wir uns auch künftig den Belangen beeinträchtigter Menschen annehmen werden.

6. Sicherheit
Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewähren, ist mit eines der obersten Ziele unserer staatlichen Ordnung. Ausreichende polizeiliche Schutzmaßnahmen gehören dabei ebenso zu den Aufgaben des Staates, wie die Aufklärung der Menschen über potentielle Gefahren. Um beiden Aufträgen nachzukommen, setze ich mich für erhöhte Polizeipräsenz ein, vor allem jedoch für die ausreichende finanzielle Versorgung der Polizei in Deutschland. Prävention und effektive Strafverfolgung müssen Hand in Hand gehen, um unsere Sicherheit zu gewährleisten.

7. Bildung und Kultur
Soziale Teilhabe muss für alle Bevölkerungsgruppen gleich möglich sein. Unser Ansatz in der SPD – für mehr soziale Gerechtigkeit! – beinhaltet diese Fragestellung und setzt den Kampf für mehr Teilhabe benachteiligter Gruppen auf die Agenda. In Bezug auf Bildung und Kultur muss dabei gleich an mehreren Enden angesetzt werden: Bildungs- und Kultureinrichtungen müssen senior*innengerecht gestaltet werden, was vor allen Dingen bedeutet, Barrierefreiheit zu realisieren. Darüber hinaus müssen Seniorinnen und Senioren auch künftig über Ressourcen verfügen, die Ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Die SPD hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Würde im Alter durch verlässliche Leistungen zu sichern, wofür wiederum ein neuer Konsens und ein gerechter Generationenvertrag angegangen werden müssen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam einen gerechten Sozialstaat erhalten und schaffen können, in dem die Belange älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger ausreichend beachtet und umgesetzt werden.

Sieben Fragen an die Bundestagskandidaten

Sieben Fragen und ihre Antworten darauf. Der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz hat Anfang August den Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis Koblenz sieben seniorenrelevante Fragen zugesandt mit der freundlichen Bitte um Beantwortung.

Koblenz. Wie stehen die Kandidaten zu Altersdiskriminierung, Pflege, Mobilität, dem Miteinander der Generationen, Administrativer Unterstützung, Sicherheit, Bildung und Kultur?
Josef Oster (CDU), Detlev Pilger (SPD), Florian Glock (FDP), Thomas Damson (AfD), Ulrich Lenz (Die LINKE), Peter Babnik (ohne Partei) und Marieluise Salm (PIRATEN) haben bisher detailliert die Fragen des Seniorenbeirates beantwortet.

Auf seiner öffentlichen Plenarversammlung am 7. September wird sich der Seniorenbeirat mit den Stellungnahmen befassen; auch die Kandidaten selbst erhalten auf Wunsch die Gelegenheit, ihre Antworten persönlich zu vertreten.

Liebe Koblenzer Bürgerinnen und Bürger, auch Sie sind herzlich zu dieser öffentlichen Sitzung am 07. September 2017 im Rathaussaal 103 eingeladen. Beginn, 15.00 Uhr.

Stellungnahmen:
-> Josef Oster (CDU)
-> Detlev Pilger (SPD)
-> Florian Glock (FDP)
-> Thomas Damson (AfD)
-> Ulrich Lenz (Die LINKE)
-> Peter Babnik (ohne Partei)
-> Marieluise Salm (PIRATEN)

NH

Wie hältst Du es mit dem Alter – Sieben Fragen an die Bundestagskandidaten

Anfang August 2017 versandte der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz an alle für den Bundestagswahlkreis Koblenz nominierten Kandidaten der Parteien CDU, SPD, FDP, GRÜNE, AfD, PIRATEN, Die PARTEI, DIE LINKE, FREIE WÄHLER und Direktkandidaten (ohne Partei) sieben Fragen, die Seniorinnen und Senioren berühren.

Koblenz. „Wir, der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz, vertreten die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger die über 60 Jahre alt sind, das sind im Jahre 2017 etwa 28% der Gesamtbevölkerung, also rund 31.000 Personen. Wir wollen von den Bundestagskandidaten Antworten auf Fragen, die speziell unsere Altersgruppe betreffen“, so der Vorsitzende Prof. Dr. Heinz-Günther Borck.
Wie stehen die Kandidaten zu den nachfolgend aufgelisteten Themen und können sie ggf. eigene Lösungsvorschläge präsentieren?

Altersdiskriminierung: Trotz der in Art.1 und 3 GG grundsätzlich enthaltenen Verbote der Altersdiskriminierung, die für den Bereich der europäischen Gesetzgebung zusätzlich durch die Charta der europäischen Grundrechte von 2000 verboten ist, gibt es diskriminierende Altersgrenzen in Ehrenamtsbereichen, z.B. im Gerichtsverfassungsgesetz oder in Kirchenordnungen. Werden Sie sich für ein Verbot aller Arten von Altersdiskriminierung einsetzen?

Pflege: Trotz mehrerer Reformen der Pflegegesetzgebung ist die häusliche Pflege durch Angehörige weiterhin mehrfach benachteiligt – neben geringeren Leistungen als für stationäre Pflege müssen die pflegenden Angehörigen Verdienstausfall und verringerte Versorgungsansprüche im Alter hinnehmen.
Welcher der Kandidaten steht für eine verbesserte rechtliche und wirtschaftliche Stellung pflegender Angehöriger?

Mobilität: Zum selbstbestimmten Leben im Alter gehört auch der Erhalt der Mobilität, u.a. durch Förderung alternativer Modelle im Öffentlichen Personen Nahverkehr. Mehr finanzielle Förderung des ÖPNV?

Miteinander der Generationen: Begegnung der Generationen und Beteiligung auch der älteren Generation an allen gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sind seit 2012 erklärtes Ziel der EU und haben auch in Rheinland-Pfalz zum Leitbild des „Zusammenlandes“ geführt.
Werden Sie dementsprechend Formen gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnens, Maßnahmen, die Begegnungen erleichtern – wie das Sitzgruppenprojekt des Seniorenbeirates Koblenz – , und Initiativen zur Förderung des Sozialen Wohnungsbaus – ggf. auch durch Änderung baurechtlicher und steuerlicher Vorschriften – unterstützen?

Administrative Unterstützung: Die Umstellung der öffentlichen Verwaltung auf elektronische Verfahren stellt für Behinderte, insbesondere solche mit Sehschwächen, aber auch für viele Seniorinnen und Senioren weniger die beabsichtigte Erleichterung und Beschleunigung als vielmehr intransparente Erschwerung von Antragsverfahren, beispielsweise im Steuerwesen, dar. Werden Sie die Einrichtung zentraler Beratungsstellen fördern?

Sicherheit: Im Jahre 2016 haben in Deutschland angezeigte Straftaten mit über 6 Mio Fällen bei
leicht gesunkener Aufklärungsquote (sie liegt z.Z. bei 56,2 %) einen neuen Höchststand erreicht. Dabei sind bei Straßen- und Wohnungseinbruchkriminalität die Aufklärungsquoten mit nur 16-17 % gerade für ältere Menschen besorgniserregend.
Werden Sie für mehr Sicherheit durch erhöhte Polizeipräsenz auf den Straßen und Bereitstellung ausreichender Mittel eintreten?

Bildung und Kultur: Nach aktuellen Untersuchungen zeichnet sich ein Bild wachsender Altersarmut für einen Teil der lebenden, besonders aber für kommende Generationen ab. Die in Europa geforderte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Prozessen und die Gewährleistung eines selbstbestimmten Lebens im Alter erscheinen stark gefährdet.
Werden Sie sich für Maßnahmen einsetzen, die den Seniorinnen und Senioren einen erleichterten Zugang zu Kultur- und Fortbildungseinrichtungen sichern?

„Wir freuen uns auf die Rückmeldungen und geplanten Maßnahmen der Bundestagskandidaten und hoffen, dass sie dem einen oder anderen Wähler eine Entscheidungshilfe bieten können“ so Prof. Dr. Borck.

Sobald die Antworten der Kandidaten dem Seniorenbeirat vorliegen, wird er die Koblenzer Bürgerinnen und Bürger in einer weiteren Pressemeldung und auf seiner Internetpräsenz
www.sb-ko.de ausführlich informieren.

NH

Wo gibt es in Koblenz generationenfreundliche Essensportionen?

Anfang dieses Jahres schrieb der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz sämtlliche ortsansässigen Gastronomen an mit der Bitte um Rückmeldung, ob man bei ihnen im Lokal unterschiedlich große Essensportionen erhalten kann.

Koblenz. Der ein oder andere fragt sich nun, „Warum machen die das?“. Die Erklärung ist ganz einfach: Nicht jeder Hunger ist gleich groß. Der Appetit Heranwachsender ist mit dem Pinoccio-Teller nicht zu stillen, ganz zu schweigen von der Peinlichkeit, als Teenager einen „Kinderteller“ bestellen zu müssen. Und Senioren ? Senioren sind oft auch mit kulinarischen Angeboten geringeren Umfangs zufrieden. Tatsache ist, dass täglich Tonnen an verwertbaren Lebensmitteln im Müll landen, und hier sollte jeder Einzelne von uns gegensteuern. Aber, was tun, wenn die Speisekarte im Restaurant dies nicht zulässt, wenn regelmäßig Teile überdimensionierter Portionen zurückgehen und dann weggeworfen werden müssen?
Der Seniorenbeirat möchte die Gastronomie für dieses Problem sensibilisieren und freut sich über die bisher eingegangenen Rückmeldungen. Auf unserer Internetseite www.sb-ko.de finden Sie diejenigen Gastronomie-Betriebe mit Kontaktdaten, die sich bei uns gemeldet haben und unterschiedlich große Essensportionen anbieten.
Alle Eintragungen unter: www.sb-ko.de/seniorenfreundlich-essen.
Wenn Sie selbst Gastronom sind, sich auf unserer Liste aber trotz vorhandener eigener Angebote nicht wiederfinden, dann haben Sie sich sicher noch nicht geantwortet: Nehmen Sie gerne Kontakt mit unserer Geschäftsstelle auf, und wir tragen Sie nach!

Geschäftsstelle – Seniorenbeirat der Stadt Koblenz
An der Liebfrauenkirche 18
56068 Koblenz
Tel. 0261/1005026
Fax. 0261/1005028
Mail: info@sb-ko.de

NH

Seniorenfreundlich Essen in Koblenz

Der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz richtet sich mit einem
besonderen Anliegen Ende 2016 an die Koblenzer Gastronomen.
Die Deutschen werfen 313 Kilo Lebensmittel weg – pro Sekunde. Jedes Jahr werden so Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Trotz jahrelanger Warnungen ist laut einer neuen WWF-Studie
keine Trendwende zu erkennen. Das Hauptproblem scheint der
Verbraucher.
Was aber, wenn es kaum Angebote gibt, die der ökologischen und ökonomischen Verschwendung entgegenstehen?
Der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz macht sich seit nun mehr
einem Jahr stark für unterschiedlich große Portionen in den
ortsansässigen Gastronomiebetrieben, um diesem Trend entgegen zu wirken.
Es wurde der Aufruf gestartet „Bieten Sie unterschiedlich große
Essensportionen an, denn nicht jeder Hunger ist gleich groß“.
Auf der Übersichtsseite „Seniorenfreundlich Essen“ sind alle
Gastronomie-Betriebe aufgelistet, die sich freundlicherweise
bei uns gemeldet haben, und unterschiedliche große Portionen
anbieten.
-> zurück zur Übersicht der Gastronomie-Betriebe

Projekt Bushaltestelle am Laubenhof in Güls

01. August 2017

Anläßlich der Sitzung informierten sich die Teilnehmer auch über die für die Bewohner des Laubenhofs zu abgelegene und nur schwer erreichbare Bushaltestelle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Der Seniorenbeirat unterstütz eine Veranstaltung
zu diesem Thema am Donnerstag dem 10. August 2017
um 11:00 Uhr im Garten der Einrichtung.


23.01.2018
Endlich ist sie da, die Bushaltestelle am Laubenhof in Güls
Die Senioreneinrichtung Laubenhof hat die Mitglieder des
Arbeitskreises zu einem „Dankeschönkaffee“ eingeladen.