Programm für den 26.10.2017

16.00 Eröffnung der Ausstellung „Das Alter in der Karikatur“.

16.10 Begrüßung Prof. Borck, Grußwort PD Dr. Margit Theis-Scholz.

16.20 Einführungsvortrag, Dr. Franziska Polanski, Heidelberg,
Initiatorin und Kuratorin der Wanderausstellung „Das Alter in der Karikatur“.

Musikalische Umrahmung der Ausstellungseröffnung durch den MGV Cäcilia 1852 Moselweiß.

Anschließend Gelegenheit zum Ausstellungsbesuch, zum Besuch der Präsentation der Entsendestellen sowie der  Senioren/Pflegeeinrichtungen und -dienste;
Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen.

18.00 Festakt zum 20jährigen Bestehen des Seniorenbeirates – Musikalische Eröffnung ( Duo Monika Dawidek – Oboe und Russel Poyner – Gitarre).

18.10 Begrüßung Prof. Dr. Heinz-Günther Borck.

18.20  Grußworte
– Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig
– Staatssekretär David Langner MSAGD
-Stellv. Vors. LSV Rheinland-Pfalz Helga Ulrich

18.30 Festvortrag Franz Müntefering, Bundesarbeitsminister a.D., Vorsitzender der BAGSO: „Älter werden in dieser Zeit“.

19.00 Musik (Dawidek-Poyner Duo).

19.10 Moderiertes Podiumsgespräch (Hans-Ulrich Stelter, Phoenix):
Teilnehmer sind Oberbürgermeister/Seniorenbeiratsvorsitzende (Dr. Eberhard Schulte-Wissermann, Hans Steffens,(angefragt) Dr. Margit Theis-Scholz ,Monika Artz, Prof. Dr. Heinz-Günther Borck) über Senioren und Gesellschaft.

Musikalischer Ausklang (MGV Cäcilia 1852 Moselweiß)

Anschließend Stehempfang mit Sekt und Imbiss (gestiftet von der Residenz-Moseltal).

Spielplatz als Treffpunkt der Generationen

Interview: Beispielhafte Initiative des Seniorenbeirats beim Projekt Spielplatz Trifter Weg – Ort zum Verweilen für alle Generationen in Metternich

Koblenz. Mit der Errichtung der überdachten seniorengerechten und kommunikationsfreundlichen Sitzgelegenheiten mit ausreichender Tischfläche auf dem Spielplatz am Trifter Weg ist eine Aufenthalts- und Begegnungsstätte für eine gemeinsame Nutzung aller Generationen geschaffen worden. Die Anordnung der Sitzgelegenheiten als Sitzgruppe anstelle von einzeln aufgestellten Bänken folgt den Empfehlungen des vom Seniorenbeirat der Stadt Koblenz gemeinsam mit dem Kreisseniorenbeirat unterstützten Sitzgruppenprojekts (siehe „Sitzgruppenantrag“ auf dieser Seite). Das Projekt und seine Idee stehen im Einklang mit dem Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) „Wohnen im Alter – oder: Wie wollen wir morgen leben?“, wonach Initiativen, die in Stadtvierteln Begegnungsstätten für alle Generationen einrichten, unterstützt werden sollen. Für Idee und Umsetzung dieses mit Spenden finanzierten Projekts zeichnet der Arbeitskreis Demografie und Stadtentwicklung des Seniorenbeirats verantwortlich. Wir sprachen mit Edgar Kühlenthal, Sprecher des Arbeitskreises und Christa Klein, stellvertretende Sprecherin des Arbeiskreises.

Welche Ziele verfolgt der Arbeitskreis Demografie und Stadtentwicklung generell und wie kam es ausgerechnet zu dieser Idee?
Schon in der ersten Sitzung unseres Arbeitskreises im März 2015 haben wir uns gemeinsam auf die Hauptthemen unserer zukünftigen Arbeit verständigt: Sozialer Wohnungsbau und insbesondere Förderung des generationenübergreifenden Wohnens, Neubaugebiete insbesondere Projekt Fritsch-Kaserne, Umsetzung Masterplan, wichtige Hinweise zum geplanten Neubaus des Schwimmbads aus Sicht der Senioren, ÖPNV und Fußgängerverkehr in Koblenz. Besonders große Zustimmung fand der Vorschlag mit dem Titel “Gemeinschaftliche Nutzung von Spielflächen als Treffpunkt der Generationen“.

Die Stadt Koblenz verfügt über 122 Spiel- und Bolzplätze. Warum haben Sie sich bei diesem Projekt für den Spielplatz am Trifter Weg in Metternich entschieden?
Nachdem die Mitglieder des Arbeitskreises die Idee so positiv aufgenommen hatten, wurden sie aufgefordert, möglichst bald geeignete Spielplätze in Koblenz für die mögliche Umsetzung vorzuschlagen. Wir haben uns mehrere Spielplätze angeschaut und hierbei eine Besonderheit beim Spielplatz “Trifter Weg“ in Metternich erkannt. Dieser Spielplatz liegt da, wo viele Menschen täglich vorbeikommen. In der Nähe sind die Einkaufsmöglichkeiten, die früher im Ortskern zu finden waren. Jetzt sind sie am Ortsrand von Metternich neben der stark befahrenen Rübenacher Straße angesiedelt, die überquert werden muss. Besonders für ältere Mitbürger, Kinder und Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, ist diese Form der Einkaufsmöglichkeit eine große Herausforderung. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, dass jemand anderer den notwendigen Einkauf erledigt. Auch zeitlich ist der Einkauf eine Herausforderung. Und was ist, wenn es plötzlich regnet? Gibt es auf dem Weg eine Unterstellmöglichkeit? Wo kann ich eine kurze Rast einlegen, wenn auch noch die Einkaufstaschen zu schwer werden? Diese Fragen und die, nach einem Platz, an dem Menschen sich zu einem “Schwätzchen“ verabreden können, wo es dank der großen alten Bäume noch gute Luftverhältnisse gibt, wo Alte, Junge, Kinder, Alt- und Neubürger sich zwanglos treffen können, haben den Ausschlag für unsere Entscheidung zugunsten des Spielplatzes am Trifter Weg gegeben. Ganz wichtig für den Seniorenbeirat und unseren Arbeitskreis war dabei, dass wir eine Chance gesehen haben, mit der Realisierung dieses Projekts an dieser Stelle die Vorgaben des „Sitzgruppenantrags“ zu erfüllen (siehe „Sitzgruppenantrag“ auf dieser Seite) und damit auch ein Beispiel für weitere Anlagen nach diesem Muster . So erhielten wir auch den einstimmigen zustimmenden und unterstützenden Beschluss des Plenums des Seniorenbeirats für unser Projekt.

Wie hoch sind die Kosten und wie haben Sie die Finanzierung erreicht?
Die Material- und Montagekosten liegen bei knapp € 12.000,-. Die vielen Stunden für Beratungen, Planungen, Gespräche, Ortstermine, Umsetzung des Projekts etc. sind dabei nicht eingerechnet. Da es sich um einen Spielplatz der Stadt Koblenz handelt, waren hohe Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Zusätzlich mussten wir lernen, mit den Verfahrensabläufen der öffentlichen Verwaltung umzugehen. Thomas Muth, Leiter der Kinder- und Jugendfördrung bei der Stadt Koblenz, hat uns dabei als Berater und Koordinator an vielen Stellen entscheidend geholfen. Die Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein hat uns mit ihrem befürwortenden und empfehlenden offiziellen Brief zur Legitimation großmöglichste Unterstützung bei der Einwerbung von Spenden gegeben (siehe Schreiben der Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein vom 19.07.2016 auf dieser Seite). Zur Demonstration unseres Vorhabens bei den möglichen Spendern haben wir eine kurze Power Point Präsentation und daraus zusätzlich eine kleine Informationsmappe erstellt. Auf der Internetseite des Seniorenbeirats www. sb-ko.de kann man sie unter „Neueste Beiträge“ einsehen. Viele unterschiedliche schriftliche Anträge mit Finanzierungsplänen und Bescheinigungen bei verschiedenen Organisationen mussten erstellt werden. Die meisten waren am Ende erfolgreich, so dass wir die erforderliche Summe vor Auftragsvergabe auf unserem Konto zusammen hatten.

Gab es auf dem Weg zur Realisierung irgendwelche Schwierigkeiten?
Alle konnten dank der großen Kooperationsbereitschaft der Beteiligten gelöst werden. Ein Beispiel dafür war die Frage nach der Größe des Pavillons und der Aufstellmöglichkeit. Zunächst hatten wir diese im hinteren Teil des Platzes, auf der Freifläche unter den schönen großen, alten Bäumen angedacht.Dazu wäre ei zweiter Zugang sinnvoll gewesen. Dieser sollte am “Trifter Weg“ entstehen. Da dort aber kein Bürgersteig vorhanden ist, war uns die Sicherheit der Kinder wichtiger. Mit unseren städtischen Ansprechpartnern haben wir beschlossen, die Sitzgruppe neben dem vorhandenen Eingangsbereich anbringen zu lassen. Auch dort gab es Einschränkungen wegen eines alten Baumes, den notwendigen Freiflächen zwischen den schon vorhandenen Spielgeräten und diversen Sicherheitsaspekten. Gemeinsam mit Thomas Muth und Jürgen Bihn von der Stadt Koblenz konnten wir unser Vorhaben zu einem guten Ende bringen.

Wenn man diese Erfolgsgeschichte hört, können wir uns gut vorstellen, dass Sie sich gerne bei den Unterstützern bedanken möchten.
Zunächst möchten wir die Spender benennen, denen wir für ihre großzügigen Spenden danken: die Kultur- und Sozialstiftung der Provenzial Rheinland Versicherungen Düsseldorf, die Sparkasse Koblenz, die Volksbank Mittelrhein Koblenz und das Ehepaar Klein aus Metternich. An dieser Stelle gebührt dem Oberbürgermeister der Stadt Koblenz Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig ein ganz besonderer Dank dafür, dass er mit seiner Empfehlung für eine Spende zugunsten dieses Projekts abschließend die Realisierung möglich gemacht hat.
Bei unserem Vorhaben hat uns von Beginn an die Zustimmung des Vorsitzenden des Seniorenbeirats der Stadt Koblenz Prof. Dr. Heinz-Günther Borck sehr motiviert. Konsequent hat er stets unser Vorhaben unterstützt. Dafür vielen Dank. Auch dem gesamten Vorstand sowie den Mitgliedern des Seniorenbeirats der Stadt Koblenz und den Mitgliedern unseres Arbeitskreises Demografie und Stadtenwicklung möchten wir für die unterstützende Begleitung bei Beratungen, Entscheidungen und Abstimmungen danken, ebenso natürlich Thomas Muth und Jürgen Bihn von der Stadtverwaltung für ihre wichtige Hilfe. Zum Schluss wünschen wir den Bürgerinnen und Bürgern von Metternich und natürlich den Kindern viel Spaß, nette Stunden, schöne Begegnungen und ein gutes Miteinander auf dem Spielplatz am Trifter Weg.

 

Antwort Thomas Damson – AfD

  1. Altersdiskriminierung
    Trotz der in Art.1 und 3 GG grundsätzlich enthaltenen Verbote der Altersdiskriminierung, die für den Bereich der europäischen Gesetzgebung auch durch die Charta der europäischen Grundrechte von 2000 verboten ist, gibt es diskriminierende Altersgrenzen in Ehrenamtsbereichen, z.B. im Gerichtsverfassungsgesetz oder in Kirchenordnungen. Werden Sie sich für ein Verbot aller Arten von Altersdiskriminierung einsetzen? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Damson: Die AfD wird sich für ein Verbot aller Arten von Altersdiskriminierung einsetzen. Dazu gehören auch die diskriminierenden Altersgrenzen in Ehrenamtsbereichen. Wir sind zudem dafür, dass Bezieher von Altersrenten ohne Einschränkung ihrer Rentenbezüge einer entgeltlichen Beschäftigung nachgehen können sollen. Diese Einkommen sollen von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträgen zur Rentenversicherung freigestellt werden können.

 

  1. Pflege
    Trotz mehrerer Reformen der Pflegegesetzgebung ist die häusliche Pflege durch Angehörige weiterhin mehrfach benachteiligt – neben geringeren Leistungen als für stationäre Pflege müssen die pflegenden Angehörigen Verdienstausfall und verringerte Versorgungsansprüche im Alter hinnehmen. Stimmen Sie der Aussage zu, dass dieser Zustand mit dem in Art. 6 GG ausgesprochenen besonderen Schutz der Familie unvereinbar ist,  und werden Sie sich für eine verbesserte rechtliche und wirtschaftliche Stellung pflegender Angehöriger einsetzen? Kinder haften im Pflegefall für Ihre pflegebedürftigen Eltern, Kinderlose fallen der Allgemeinheit zur Last. Das stellt den in Art. 6 GG ausgesprochenen besonderen Schutz der Familie geradezu auf den Kopf. Werden Sie sich auch hier für eine Änderung des geltenden Rechts einsetzen? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Damson: Familienangehörige leisten einen unersetzlichen Dienst in der häuslichen Pflege – und entlasten dadurch die Sozialkassen, da diese für stationäre Pflege höhere Pauschalen zahlen müssen.  Diese Familienarbeit muss anerkannt werden wie jede andere berufliche Tätigkeit. Deswegen möchte die AfD die Fürsorge für pflegebedürftige Angehörige auf wirtschaftlicher und rechtlicher Ebene besser unterstützen und befürwortet auch bei der Haftung im Pflegefall eine Änderung des geltenden Rechts.

 

  1. Mobilität
    Zum selbstbestimmten Leben im Alter gehört auch der Erhalt der Mobilität, u.a. durch Förderung alternativer Modelle im ÖPNV. Werden Sie sich für mehr finanzielle Förderung des ÖPNV einsetzen? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Damson: Der ÖPNV verdient aus Sicht der AfD mehr finanzielle Förderung, damit die Fahrpreise sozialverträglich gestaltet werden können und die Mobilität auch im Alter erhalten bleibt. Weitere Maßnahmen könnten  der Abbau von etwaigen Zugangshemmnissen sein oder die Förderung gemeinschaftlicher ehrenamtlicher Initiativen auf Gemeindeebene zur Beseitigung von Beförderungsengpässen in ländlichen Regionen.

 

  1. Miteinander der Generationen
    Begegnung der Generationen und Beteiligung auch der älteren Generation an allen gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sind seit 2012 erklärtes Ziel der EU und haben auch in RLP zum Leitbild des Zusammenlandes geführt. Werden Sie dementsprechend Formen gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnens, Maßnahmen, die Begegnungen erleichtern – wie das Sitzgruppenprojekt des Seniorenbeirates Koblenz – , und Initiativen zur Förderung des Sozialen Wohnungsbaus – ggf. auch durch Änderung baurechtlicher und steuerlicher Vorschriften – unterstützen? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Damson: Das Zusammenleben der Generationen und die Beteiligung der älteren Generation an allen gesellschaftlichen Prozessen ist für jede Gesellschaft ein sinnvolles Ziel, da so zum wechselseitigen Nutzen Erfahrungen ausgetauscht werden, Gemeinschaft gestiftet wird und der Zusammenhalt gestärkt wird. Deshalb spreche ich mich für die oben angesprochenen Maßnahmen aus. Die AfD-Kreistagsfraktion Mayen-Koblenz hat entsprechende Initiativen auf Kreisebene (Gemeinsam statt Einsam) in den letzten Jahren bereits intensiv unterstützt. Angebote, welche beispielsweise die Begegnungen von Schülern, Studenten, Auszubildenden, Eltern und Arbeitnehmern mit Senioren ermöglichen, halte ich ebenfalls für förderungswürdig.

Bezahlbaren Wohnraum auch für Senioren möchte die AfD durch eine Erhöhung des Angebots an Wohnungen ermöglichen. Dies soll durch die Ausweisung neuer und die Optimierung bestehender Baugebiete,  die Beschleunigung der Baurechtschaffung und eine Kostenverringerung durch die Beseitigung unnötiger Vorschriften etwa zur Wärmedämmung und Bürokratie erreicht werden. Zudem soll die Grund- und Grunderwerbssteuer gesenkt werden. Zur Eigentumsförderung sind Grundstücke von der öffentlichen Hand zur Verfügung zu stellen und genossenschaftliches Wohnen zu fördern. Mieter, deren Einkommen nicht für die Miete reicht, sind weiterhin durch Wohngeld zu unterstützen.

  1. Administrative Unterstützung
    Die Umstellung der öffentlichen Verwaltung auf elektronische Verfahren stellt für Behinderte, insbesondere solche mit Sehschwächen, und auch für viele Seniorinnen und Senioren weniger die beabsichtigte Erleichterung und Beschleunigung als vielmehr intransparente Erschwerung von Antragsverfahren,  beispielsweise im Steuerwesen, dar. Werden Sie die Einrichtung zentraler Beratungsstellen unterstützen? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Damson: Die Einrichtung zentraler Beratungsstellen, durch die ältere Mitbürger und Behinderte Unterstützung bei Antragsverfahren bekommen, sind meines Erachtens sinnvoll. Weitere Maßnahmen könnten etwa Informationsveranstaltungen und individuelle Assistenz vor Ort umfassen. Zudem strebt die AfD eine erhebliche Vereinfachung des Steuerrechts an, von der auch die Senioren profitieren würden.

6 .Sicherheit
Im Jahre 2016 haben in Deutschland angezeigte Straftaten mit über 6 Mio Fällen bei leicht gesunkener Aufklärungsquote (sie liegt z.Z. bei 56,2 %) einen neuen Höchststand erreicht. Dabei sind bei Straßen- und Wohnungseinbruchkriminalität die Aufklärungsquoten mit nur 16-17 % gerade für ältere Menschen  besorgniserregend. Werden Sie für mehr Sicherheit durch erhöhte Polizeipräsenz auf den Straßen und ereitstellung ausreichender  Mittel eintreten? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Damson: Die AfD sieht in der negativen Entwicklung der inneren Sicherheit in Deutschland eine alle in Deutschland lebende Generationen betreffende, schwerwiegende Problematik, der sie durch folgende Maßnahmen begegnen will:
– Einstellung zusätzlicher Polizeibeamter zur Behebung von Personalmangel und Bereitstellung der benötigten finanziellen und technischen Mittel, um für Sicherheit zu sorgen.

– Einsatz von Videoüberwachung an kriminalitätsneuralgischen öffentlichen Plätzen und Gebäuden sowie  Gestattung der Untersuchung von vorhandenem DNA-Spurenmaterial auf körperliche und biogeografische Merkmale der gesuchten Person.

– Dauerhafte Beibehaltung intensiver Grenzkontrollen – eine unkontrollierte Einreise darf es nicht mehr geben. Die Sicherheit fängt an der Grenze an.

– Stopp der illegalen Massenimmigration nach Deutschland: Wir wollen wirklich Notleidenden vor Ort helfen und weitere ungeregelte Einwanderung verhindern. Wir  setzen uns für ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem und australischem Vorbild ein, das Einwanderung nach wirtschaftlichen und sozialen Kriterien regelt und beschränkt.

– Aufgrund der Zunahme der Gewaltkriminalität deutschlandweit und auch in Koblenz fordern wir eine  Anhebung des Mindeststrafmaßes für „gefährliche Körperverletzung mittels eines gefährlichen Werkzeugs“ (§ 224 Abs. 1 Nr. 2 StGB, also bei Verwendung eines Messers oder eines ähnlichen Gegenstandes) auf eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr (statt bisher sechs Monaten oder drei Monaten in minderschweren Fällen).

– Ausländerkriminalität hat einen weit überproportionalen Anteil an der Gesamtkriminalität und an der organisierten Kriminalität. Sie muss deshalb durch eine Erleichterung der Ausweisung bei Straffälligkeit, eine tatsächliche Durchführung der Abschiebungen von Ausreisepflichtigen und eine Verhinderung der Einbürgerung von Kriminellen bekämpft werden.

 

  1. Bildung und Kultur
    Nach aktuellen Untersuchungen zeichnet sich ein Bild wachsender Altersarmut für einen Teil der lebenden, besonders aber für kommende Generationen ab. Die in Europa geforderte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Prozessen und die Gewährleistung eines selbstbestimmten Lebens im Alter erscheinen stark gefährdet. Werden Sie sich für Maßnahmen einsetzen, die den Seniorinnen und Senioren einen erleichterten Zugang zu Kultur- und Fortbildungseinrichtungen sichern? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Damson: Der Zugang zu Kultur- und Fortbildungseinrichtungen sollte weiterhin durch finanzielle Vergünstigungen oder Wegfall von Eintrittspreisen, Gebühren oder Beiträgen ermöglicht werden. Altersarmut stellt aus meiner Sicht einen unhaltbaren Zustand dar: Es darf nicht sein, dass Mitbürger, die oft ihr Leben lang gearbeitet und unser Land nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, eine Rente bekommen, die nur knapp über der Grundsicherung liegt. Es ist eine nationale Schande, dass es heute Rentner gibt, v.a. Frauen, die sich im Winter zwischen einem warmen Zimmer und ausreichendem Essen entscheiden müssen. Die AfD möchte dem unter anderem durch folgende Maßnahmen abhelfen:

– Eine stärkere Mitfinanzierung der Rente aus Steuermitteln ist aufgrund der demografischen Situation erforderlich.

– Die AfD setzt sich für eine bessere Berücksichtigung der Leistungen von Eltern in der Rentenversicherung ein. Die Kinder von heute sind die potenziellen Beitragszahler von morgen. Wer Kinder großzieht und Rentenversicherungsbeiträge leistet, trägt dadurch doppelt zur Sicherung der Renten bei. Erziehungszeiten müssen deshalb eine dieser Leistung angemessene Rentenerhöhung der Eltern zur Folge haben.

– Die AfD setzt sich aus ernster Sorge um die Stabilität unserer sozialen Sicherungssysteme für eine Revision der derzeitigen, von allen im Bundestag vertretenen Parteien unterstützten Politik der offenen Grenzen ein. Aus unserer Sicht sind offene Grenzen und das Ziel stabiler sozialer Sicherungssysteme nicht kompatibel. Deshalb fordert die AfD die sofortige Wiedereinführung von Grenzkontrollen, mit denen die ungesteuerte Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme beendet wird.

Antwort Peter Babnik – ohne Partei

1. Altersdiskriminierung
Trotz der in Art.1 und 3 GG grundsätzlich enthaltenen Verbote der
Altersdiskriminierung, die für den Bereich der europäischen Gesetzgebung auch durch die Charta der europäischen Grundrechte von 2000 verboten ist, gibt es diskriminierende Altersgrenzen in Ehrenamtsbereichen, z.B. im Gerichtsverfassungsgesetz oder in Kirchenordnungen.
Werden Sie sich für ein Verbot aller Arten von  Altersdiskriminierung einsetzen?
Babnik: Ja.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Als Humanist stehe ich für menschenzentrietes Denken und Handeln. Menschen wegen Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Sexualität, Fähigkeiten etc. zu diskriminieren, verstößt gegen die Menschenrechte (seit 1948).

2. Pflege
Trotz mehrerer Reformen der Pflegegesetzgebung ist die häusliche Pflege durch Angehörige weiterhin mehrfach benachteiligt – neben geringeren Leistungen als für stationäre Pflege müssen die pflegenden Angehörigen Verdienstausfall und verringerte Versorgungsansprüche im Alter hinnehmen. Stimmen Sie der Aussage zu, dass dieser Zustand mit dem in Art. 6 GG ausgesprochenen besonderen Schutz der Familie unvereinbar ist, und werden Sie sich für eine verbesserte rechtliche und wirtschaftliche Stellung pflegender Angehöriger
einsetzen?
Babnik: Ja. Familie ist da, wo Kinder sind.

Kinder haften im Pflegefall für Ihre pflegebedürftigen Eltern, Kinderlose fallen der Allgemeinheit zur Last. Das stellt den in Art. 6 GG ausgesprochenen besonderen Schutz der Familie geradezu auf den Kopf. Werden Sie sich auch hier für eine Änderung des geltenden Rechts einsetzen?
Babnik: Menschenzentrierte Politik hilft und unterstützt Menschen in jeder lebenssituation. Familie ist da, wo Kinder sind.

Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Menschenrechte bewußt machen, Respekt fördern,
Menschen, weil sie Menschen sind, unterstützen und Leben ermöglichen

3. Mobilität
Zum selbstbestimmten Leben im Alter gehört auch der Erhalt der Mobilität, u.a. durch Förderung alternativer Modelle im ÖPNV. Werden Sie sich für mehr finanzielle Förderung des ÖPNV einsetzen?
Babnik: Ja. Ein vernünftiger ÖPNV hilft Menschen und der Umwelt.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Weniger Bahnlärm durch 3D-Druck, da weniger von A nach B transportiert wird. Smartes Internet ermöglicht Menschen z. B. auch VR (virtual reality) und dadurch ist z. B. weniger Mobilität nötig.

4. Miteinander der Generationen
Begegnung der Generationen und Beteiligung auch der älteren Generation an allen gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sind seit 2012 erklärtes Ziel der EU und haben auch in RLP zum Leitbild des Zusammenlandes geführt. Werden Sie dementsprechend Formen gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden
Wohnens, Maßnahmen, die Begegnungen erleichtern – wie das Sitzgruppenprojekt des Seniorenbeirates Koblenz – , und Initiativen zur Förderung des Sozialen Wohnungsbaus – ggf. auch durch Änderung baurechtlicher und steuerlicher Vorschriften – unterstützen?
Babnik: Ja. Die Idee Seniorenwohnheime und Kindergärten zu kombinieren ist mMn zu fördern.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Eine humanistische Sicht von Menschen hilft das verbindende Menschsein zwischen Menschen zubetonen.
Die humanistische Mitte unserer Gesellschaft baut Brücken von Mensch zu Mensch und gestaltet unsere friedliche Zukunft ergebnisoffen frei und selbstbestimmt.

5. Administrative Unterstützung
Die Umstellung der öffentlichen Verwaltung auf elektronische Verfahren stellt für Behinderte, insbesondere solche mit Sehschwächen, und auch für viele Seniorinnen und Senioren weniger die beabsichtigte Erleichterung und Beschleunigung als
vielmehr intransparente Erschwerung von Antragsverfahren, beispielsweise im Steuerwesen, dar. Werden Sie die Einrichtung zentraler Beratungsstellen unterstützen?
Babnik: Ja. Die Informatik kann gerade für Menschen mit handicap helfende und unterstützende Lösungen bieten (z. B. das Vorlesen von geschriebenen Text).
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Elektronische Verfahren reduzieren unnötige Wege zu Ämtern. Datensicherheit ist stets zubeachten. Eine vernünftige und wohlwollende Hilfestellung bei elektronischen Verfahren ist wünschenswert.

6 .Sicherheit
Im Jahre 2016 haben in Deutschland angezeigte Straftaten mit über 6 Mio Fällen bei leicht gesunkener Aufklärungsquote (sie liegt z.Z. bei 56,2 %) einen neuen Höchststand erreicht. Dabei sind bei Straßen- und Wohnungseinbruchkriminalität die  Aufklärungsquoten mit nur 16-17 % gerade für ältere Menschen besorgniserregend. Werden Sie für mehr Sicherheit durch erhöhte Polizeipräsenz auf den Straßen und Bereitstellung ausreichender Mittel eintreten?
Babnik: Der technische Fortschritt hilft unnötige Wege zu reduzieren. Wertgegenstände und Geld muss auch nicht mehr am Körper mitgeführt werden. Eine verständige und umsichtige Polizei wird den Herausforderungen gerecht.

Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Vorbeugen ist besser als Nachsorge. Aufklären über Möglichkeiten Gefahrensituationen zu vermeiden (z. B. Geld eher zu überweisen als mit der Post zu schicken, Wertgegenstände von anderen „unverdächtigen“ Menschen transportieren lassen und selber „unbelastet“ zum Zielort gelangen, Langfristige Plannungen helfen in kleinen Schritten das Ziel zu erreichen, etc.)

7. Bildung und Kultur
Nach aktuellen Untersuchungen zeichnet sich ein Bild wachsender Altersarmut für einen Teil der lebenden, besonders aber für kommende Generationen ab. Die in Europa geforderte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Prozessen und die Gewährleistung eines selbstbestimmten Lebens im Alter erscheinen stark gefährdet.
Werden Sie sich für Maßnahmen einsetzen, die den Seniorinnen und Senioren einen erleichterten Zugang zu Kultur- und Fortbildungseinrichtungen sichern?
Babnik: Ja. Es gibt schon die Möglichkeit als SeniorenstudierendeR am Campus Koblenz zustudieren. Die VHS hat gute Angebote. Wünsche nach Kursthemen werden mEn gerne aufgenommen.

Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Die neuen Technologien ermöglichen auch ein Lernen von zu Hause aus. Das „live online teaching“ (LOT) ist immer stärker im Kommen. Neben Sprachen und Musik zu lernen gibt es auch die Möglichkeiten Reisen vorauszuplanen und schon einmal Eindrücke (z. B. in google maps) von Zielort zubekommen. Dies kann angenehmer sein als die Reise dann selber. Ein gutes und smartes Internet FÜR Koblenz UND Umgebung (auch im Hinblick auf die BUGA 2031) ist für das Mittelrheintal mMn wichtig. Die europäische Kulturhaptstadt-Bewerbung hilft durch Synergie-Effekte die IT-Möglichkeiten auszubauen.

Antwort Ulrich Lenz – die Linke

  1. Altersdiskriminierung

Trotz der in Art.1 und 3 GG grundsätzlich enthaltenen Verbote der Altersdiskriminierung, die für den Bereich der europäischen Gesetzgebung auch durch die Charta der europäischen Grundrechte von 2000 verboten ist, gibt es diskriminierende Altersgrenzen in Ehrenamtsbereichen, z.B. im Gerichtsverfassungsgesetz oder in Kirchenordnungen. Werden Sie sich für ein Verbot aller Arten von Altersdiskriminierung einsetzen? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Lenz: Zuerst einmal verstehe ich unter Altersdiskriminierung, dass Menschen nach arbeitreichem Leben von Armutsrenten oder der nicht zum Leben ausreichenden Grundsicherung leben müssen. Daher die Forderung von uns LINKEn, diese auf Existenz sichernde 1050,- anzuheben. Mindestens. Ehrenamtliche Tätigkeiten ersetzen heute leider viele vollwertige Berufe, besonders im sozialen Bereich. Deshalb sollten wir den gesamten, heute existierenden Ehrenamtsbereich überdenken. Auch mir ist klar, dass nicht alles durch vollwertige Berufe erledigt werden kann, deshalb kann das Ehrenamt helfend eingreifen. Eine Begrenzung der ehrenamtlichen Tätigkeit sehe ich nur in der möglichen körperlichen und/oder geistigen Überforderung von Menschen – egal ob es Seniorinnen oder Jugendliche sind. Weiteres finden Sie in unserem Wahlprogramm im Kapitel XVII. Unterkapitel „Mehr freiwilliges Engagement ermöglichen“: https://www.die- linke.de/wahlen/wahlprogramm/xvii-fuer-einedemokratie-in-der-es-etwas-zu-entscheiden-gibt/

 

  1. Pflege

Trotz mehrerer Reformen der Pflegegesetzgebung ist die häusliche Pflege durch Angehörige weiterhin mehrfach benachteiligt – neben geringeren Leistungen als für stationäre Pflege müssen die pflegenden Angehörigen Verdienstausfall und verringerte Versorgungsansprüche im Alter hinnehmen. Stimmen Sie der Aussage zu, dass dieser Zustand mit dem in Art. 6 GG ausgesprochenen besonderen Schutz der Familie unvereinbar ist, und werden Sie sich für eine verbesserte rechtliche und wirtschaftliche Stellung pflegender Angehöriger einsetzen?

Kinder haften im Pflegefall für Ihre pflegebedürftigen Eltern, Kinderlose fallen der Allgemeinheit zur Last. Das stellt den in Art. 6 GG ausgesprochenen besonderen Schutz der Familie geradezu auf den Kopf. Werden Sie sich auch hier für eine Änderung des geltenden Rechts einsetzen? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Lenz: Zur Beantwortung verweise ich auf einen Unterpunkt aus Kapitel I. unseres Wahlprogramms, sowie bitte zusätzlich das Kapitel IV. beachten: „Erziehungsarbeit und Pflegearbeit müssen gesellschaftlich anerkannt und bei der Arbeitszeitgestaltung stärker berücksichtigt werden. Es braucht einen Rechtsanspruch auf familiengerechte und kürzere Arbeitszeiten für alle, die Verantwortung in Erziehung und Pflege übernehmen (vgl. Kapitel »Familien unterstützen«). Um eine neue Pflegesituation für Angehörige organisieren zu können, wird ein Rechtsanspruch auf eine sechswöchige Pflegezeit eingeführt. (vgl. Kapitel XI »Linker Feminismus«).“

 

  1. Mobilität

Zum selbstbestimmten Leben im Alter gehört auch der Erhalt der Mobilität, u.a. durch Förderung alternativer Modelle im ÖPNV. Werden Sie sich für mehr finanzielle Förderung des ÖPNV einsetzen? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Lenz: Wir brauchen dringend – und besonders im ländlichen Raum – einen Senioren- und Behinderten gerechten Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Dieser sollte für Alle kostenfrei sein – rund um die Uhr. Durch den sich dadurch stark reduzierenden Individualverkehr würde auch die Luftverschmutzung in Städten reduziert. Weiteres dazu finden Sie in unserem Wahlprogramm, Kapitel XIV. Unterpunkt „Gerechte Verkehrsverhältnisse: flexibel, ökologisch, barrierefrei und bezahlbar für alle‘‘:

https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm/xiv-menschen-und-natur-vor-profitefuer-eine-soziale-oekologische-und-demokratische-wirtschaft-der-zukunft/

 

  1. Miteinander der Generationen

Begegnung der Generationen und Beteiligung auch der älteren Generation an allen gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sind seit 2012 erklärtes Ziel der EU und haben auch in RLP zum Leitbild des Zusammenlandes geführt. Werden Sie dementsprechend Formen gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnens, Maßnahmen, die Begegnungen erleichtern – wie das Sitzgruppenprojekt des Seniorenbeirates Koblenz – , und Initiativen zur Förderung des Sozialen Wohnungsbaus – ggf. auch durch Änderung baurechtlicher und steuerlicher Vorschriften –  unterstützen?

Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Lenz: Ihr Sitzgruppenprojekt finde ich gut und interessant, doch dies kann erst der Anfang sein. Es werden dringend öffentliche, nicht kommerzielle Begegnungsstätten für Alle gebraucht. Cafés und Kneipen sind keine Alternative. Zum Thema (sozialer sowie Senioren-/Behindertengerechter) Wohnungsbau verweise ich auf unser Wahlprogramm, Kapitel VII.: https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm/vii-diemieten-runter/

 

  1. Administrative Unterstützung

Die Umstellung der öffentlichen Verwaltung auf elektronische Verfahren stellt für Behinderte, insbesondere solche mit Sehschwächen, und auch für viele Seniorinnen und Senioren weniger die beabsichtigte Erleichterung und Beschleunigung als vielmehr intransparente Erschwerung von Antragsverfahren, beispielsweise im Steuerwesen, dar. Werden Sie die Einrichtung zentraler Beratungsstellen unterstützen?

Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Lenz: Ich trete für eine dezentrale Verwaltung ein. Der Kürzungs- und Zentralisierungswahn entfernt die Menschen immer mehr von ihrem demokratisch organisiertem Staat und trägt dadurch auch zur Politikverdrossenheit bei. Wir müssen den Menschen in ihrem näheren Umfeld die Möglichkeit geben, eine Beratungsstelle vorzufinden. Im städtischen Bereich, mit einem bedingt funktionierenden ÖPNV, mag es zentral gehen, aber auf dem Land funktioniert dies nicht. Dort – und auch für wenig mobile Menschen – sollte ein Info-Mobil angeschafft werden, welches die technischen Möglichkeiten hat, eine Behördengang mobil durchzuführen.

 

6 .Sicherheit

Im Jahre 2016 haben in Deutschland angezeigte Straftaten mit über 6 Mio Fällen bei leicht gesunkener Aufklärungsquote (sie liegt z.Z. bei 56,2 %) einen neuen Höchststand erreicht. Dabei sind bei Straßen- und Wohnungseinbruchkriminalität die Aufklärungsquoten mit nur 16-17 % gerade für ältere Menschen besorgniserregend. Werden Sie für mehr Sicherheit durch erhöhte Polizeipräsenz auf den Straßen und Bereitstellung ausreichender Mittel eintreten? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Lenz: Das passiert, wenn ein Staat meint einen Polizisten durch eine Überwachungskamera zu ersetzen. Wir brauchen wieder Streifenpolizisten, die zu Fuß unterwegs und ansprechbar sind. Kameras lassen sich austricksen und helfen nicht. Der Polizist kann aber, bei z.B. einem Taschendiebstahl, sofort eingreifen. Zusätzlich erhöht ein Vor-Ort-Polizist das Sicherheitsgefühl. Ich verweise zusätzlich auf unser Wahlprogramm, Kapitel XVII. Unterpunkt „Eine bürgernahe Polizei“: https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm/xvii-fuer-eine-demokratie-in-deres- etwas-zu-entscheiden-gibt/

 

  1. Bildung und Kultur

Nach aktuellen Untersuchungen zeichnet sich ein Bild wachsender Altersarmut für einen Teil der lebenden, besonders aber für kommende Generationen ab. Die in Europa geforderte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Prozessen und die Gewährleistung eines selbstbestimmten Lebens im Alter erscheinen stark gefährdet.

Werden Sie sich für Maßnahmen einsetzen, die den Seniorinnen und Senioren einen erleichterten Zugang zu Kultur- und  Fortbildungseinrichtungen sichern? Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?

Lenz: Die Renten müssen den Lebensstandard im Alter sichern. Dafür wollen wir das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent anheben. Zeiten mit niedrigem Verdienst werden für die Rente stärker angerechnet. Das bedeutet z. B. für eine Verkäuferin monatlich 270 Euro mehr Rente. Und wir führen eine Solidarische Mindestrente von 1.050 Euro ein. ich verweise zusätzlich auf unser Wahlprogramm, Kapitel II.: https://www.dielinke.de/wahlen/wahlprogramm/ii-gute-renten-fuer-alle/