Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnen vor Identitätsdiebstahl
(VZ-RLP / 16.05.2018) Rund 31 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland nutzen Facebook, um mit ihren Freunden und Familien in Kontakt zu bleiben. Das macht die Plattform auch für Betrüger interessant. Eine der häufigsten Maschen ist der Identitätsdiebstahl: Gauner kopieren Facebook-Profile und können ahnungslosen Betroffenen massiv schaden. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und das Landeskriminalamt geben Tipps zum Schutz vor dieser Betrugsmasche.
„Die Betrüger legen ein zweites Profil an, das dem des Opfers bis aufs Profilfoto gleicht. Dann senden sie eine Freundschaftsanfrage an alle Kontakte aus dem echten Profil und geben fadenscheinige Gründe an, warum sie eine neue Facebook-Seite eingerichtet haben. Wer diese Freundschaftsanfrage annimmt, ermöglicht den Tätern den Zugriff auf alle Informationen, die eigentlich nicht öffentlich zugänglich sind“, sagt Barbara Steinhöfel, Referentin für Telekommunikation und Digitales bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Im Anschluss folgt eine perfide Betrugsmasche: Man wird vom vermeintlichen Freund kontaktiert und unter einem Vorwand nach der aktuellen Handynummer gefragt. Ohne Verdacht zu schöpfen, folgen viele Freunde der Bitte und senden ihre Nummer. Mit dieser Nummer geht der Betrüger auf Einkaufstour, zum Beispiel bei Online-Spielen. Um den Kauf jedoch abschließen zu können, benötigt er einen Code – welcher dem Opfer automatisch als SMS auf das Handy gesendet wird. Der Betrüger bittet dann darum, diesen Code an ihn weiter zu geben. Begründung: Er hätte den Code eigentlich an das Handy eines Freundes schicken lassen, der habe aber sein Handy verloren. Der Code würde aber dringend benötigt.
Kommt man dieser Bitte nach, wird sich der Handybesitzer bei der nächsten Mobilfunkrechnung sicherlich ärgern: Die Beträge belaufen sich mitunter auf mehrere hundert Euro.
Wer jetzt glaubt, er könne seinen falschen „Zwilling“ einfach melden, irrt: Meist können Betroffene die Betrüger-Profile nicht finden, denn die Täter blockieren den echten Profilbesitzer.
Wer auf den Betrug hereingefallen ist, sollte sofort Anzeige bei der Polizei erstatten. Hat man Anzeige erstattet, kann man nachweisen, dass man über den Identitätsdiebstahl Bescheid weiß und darauf reagiert hat – und sich so besser gegen eventuelle Forderungen wehren.
Die wichtigsten Tipps und Hinweise von Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale in Kürze:
- Je weniger Informationen und Bilder Facebook-Nutzer öffentlich von sich preisgeben, desto weniger Möglichkeiten haben Täter, das Profil nachzuahmen.
- Die Freundesliste sollte unsichtbar für die Öffentlichkeit sein: Die Freundesliste sollte von „öffentlich sichtbar“ auf „Freunde“ oder noch besser auf „nur ich“ geändert werden.
- Freundschaftsanfragen nie ungeprüft annehmen.
- Den Freund bei Verdacht über andere Kommunikationswege kontaktieren.
- Fake-Profile sollten umgehend bei Facebook gemeldet werden.
- Über den Facebook Messenger oder andere Chat Programme niemals TANs oder Codes weitergeben.
VZ-RLP
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Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
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