Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Falscher Polizist am Telefon

Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Falscher Polizist am Telefon

(VZ-RLP / 29.03.2018) In Rheinland-Pfalz häufen sich die Fälle, in denen vorwiegend ältere Menschen Opfer von Trickbetrügern werden, die sich am Telefon als Polizisten ausgeben. Das Ziel der Betrüger ist es, das Vertrauen der Opfer mit erfundenen Geschichten zu erschleichen und sie unter Druck zu setzen, um Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände herauszugeben. Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz klären über die Betrugsmasche auf und geben Tipps, wie sich Betroffene schützen können.

Seit 2015 verzeichnet das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz eine wachsende Tendenz der Fälle und Schäden. So haben sich die Fallzahlen im vergangenen Jahr verfünffacht auf 1.620 im Vergleich zu 2016. Zwar kam es 2017 letztlich „nur“ zu 32 vollendeten Taten, dennoch sind die Schäden mit rund 1,5 Millionen Euro enorm hoch. Ganz zu schweigen von den psychischen Folgen, mit denen die Opfer nach der Tat zu kämpfen haben. 2018 zeichnet sich ein fortgesetzter, ähnlicher Trend ab.

Die Vorgehensweise der Trickbetrüger ist dabei bundesweit immer die gleiche: Die erste Kontaktaufnahme verläuft über das Telefon. Dabei nutzen die Betrüger eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Nummernanzeige des Opfers die Notrufnummer 110 (mit oder ohne Ortsvorwahl) oder die Rufnummer der örtlichen Polizeidienststelle erscheinen lässt. Unter einem Vorwand wie beispielsweise, die Polizei habe Hinweise auf einen geplanten Einbruch, gelingt es den Betrügern immer wieder, ihren vorher ausgesuchten Opfern, glaubwürdig zu vermitteln, dass Geld und Wertsachen im Haus nicht sicher seien. Daher müsste alles in Sicherheit gebracht werden und einem Polizisten in Zivil ausgehändigt werden, der vorbei käme.

Da die Täter überaus vertrauenserweckend und rhetorisch geschickt auftreten, fällt es den Geschädigten oft sehr schwer die Betrugsmasche zu durchschauen. Reagiert ein Opfer dann doch einmal misstrauisch, wird es unter Druck gesetzt, indem ihm der Vorwurf gemacht wird, es behindere eine polizeiliche Ermittlung, wenn es nicht kooperiere sowie sich zu absoluter Verschwiegenheit verpflichte.

Die wichtigsten Tipps und Hinweise von Polizei und Verbraucherzentrale in Kürze:

Die Polizei ruft niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an.
Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen.
Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
Die Polizei wird Sie niemals um das Herausgeben Ihrer Wertsachen bitten!
Niemals unter Druck setzen lassen. Legen Sie einfach den Hörer auf!
Klären Sie lebensältere Familienangehörige, Nachbarn und Bekannte auf.

Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige.

Pressestelle

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.

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