1. Altersdiskriminierung
Trotz der in Art.1 und 3 GG grundsätzlich enthaltenen Verbote der
Altersdiskriminierung, die für den Bereich der europäischen Gesetzgebung auch durch die Charta der europäischen Grundrechte von 2000 verboten ist, gibt es diskriminierende Altersgrenzen in Ehrenamtsbereichen, z.B. im Gerichtsverfassungsgesetz oder in Kirchenordnungen.
Werden Sie sich für ein Verbot aller Arten von Altersdiskriminierung einsetzen?
Babnik: Ja.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Als Humanist stehe ich für menschenzentrietes Denken und Handeln. Menschen wegen Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Sexualität, Fähigkeiten etc. zu diskriminieren, verstößt gegen die Menschenrechte (seit 1948).
2. Pflege
Trotz mehrerer Reformen der Pflegegesetzgebung ist die häusliche Pflege durch Angehörige weiterhin mehrfach benachteiligt – neben geringeren Leistungen als für stationäre Pflege müssen die pflegenden Angehörigen Verdienstausfall und verringerte Versorgungsansprüche im Alter hinnehmen. Stimmen Sie der Aussage zu, dass dieser Zustand mit dem in Art. 6 GG ausgesprochenen besonderen Schutz der Familie unvereinbar ist, und werden Sie sich für eine verbesserte rechtliche und wirtschaftliche Stellung pflegender Angehöriger
einsetzen?
Babnik: Ja. Familie ist da, wo Kinder sind.
Kinder haften im Pflegefall für Ihre pflegebedürftigen Eltern, Kinderlose fallen der Allgemeinheit zur Last. Das stellt den in Art. 6 GG ausgesprochenen besonderen Schutz der Familie geradezu auf den Kopf. Werden Sie sich auch hier für eine Änderung des geltenden Rechts einsetzen?
Babnik: Menschenzentrierte Politik hilft und unterstützt Menschen in jeder lebenssituation. Familie ist da, wo Kinder sind.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Menschenrechte bewußt machen, Respekt fördern,
Menschen, weil sie Menschen sind, unterstützen und Leben ermöglichen
3. Mobilität
Zum selbstbestimmten Leben im Alter gehört auch der Erhalt der Mobilität, u.a. durch Förderung alternativer Modelle im ÖPNV. Werden Sie sich für mehr finanzielle Förderung des ÖPNV einsetzen?
Babnik: Ja. Ein vernünftiger ÖPNV hilft Menschen und der Umwelt.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Weniger Bahnlärm durch 3D-Druck, da weniger von A nach B transportiert wird. Smartes Internet ermöglicht Menschen z. B. auch VR (virtual reality) und dadurch ist z. B. weniger Mobilität nötig.
4. Miteinander der Generationen
Begegnung der Generationen und Beteiligung auch der älteren Generation an allen gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sind seit 2012 erklärtes Ziel der EU und haben auch in RLP zum Leitbild des Zusammenlandes geführt. Werden Sie dementsprechend Formen gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden
Wohnens, Maßnahmen, die Begegnungen erleichtern – wie das Sitzgruppenprojekt des Seniorenbeirates Koblenz – , und Initiativen zur Förderung des Sozialen Wohnungsbaus – ggf. auch durch Änderung baurechtlicher und steuerlicher Vorschriften – unterstützen?
Babnik: Ja. Die Idee Seniorenwohnheime und Kindergärten zu kombinieren ist mMn zu fördern.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Eine humanistische Sicht von Menschen hilft das verbindende Menschsein zwischen Menschen zubetonen.
Die humanistische Mitte unserer Gesellschaft baut Brücken von Mensch zu Mensch und gestaltet unsere friedliche Zukunft ergebnisoffen frei und selbstbestimmt.
5. Administrative Unterstützung
Die Umstellung der öffentlichen Verwaltung auf elektronische Verfahren stellt für Behinderte, insbesondere solche mit Sehschwächen, und auch für viele Seniorinnen und Senioren weniger die beabsichtigte Erleichterung und Beschleunigung als
vielmehr intransparente Erschwerung von Antragsverfahren, beispielsweise im Steuerwesen, dar. Werden Sie die Einrichtung zentraler Beratungsstellen unterstützen?
Babnik: Ja. Die Informatik kann gerade für Menschen mit handicap helfende und unterstützende Lösungen bieten (z. B. das Vorlesen von geschriebenen Text).
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Elektronische Verfahren reduzieren unnötige Wege zu Ämtern. Datensicherheit ist stets zubeachten. Eine vernünftige und wohlwollende Hilfestellung bei elektronischen Verfahren ist wünschenswert.
6 .Sicherheit
Im Jahre 2016 haben in Deutschland angezeigte Straftaten mit über 6 Mio Fällen bei leicht gesunkener Aufklärungsquote (sie liegt z.Z. bei 56,2 %) einen neuen Höchststand erreicht. Dabei sind bei Straßen- und Wohnungseinbruchkriminalität die Aufklärungsquoten mit nur 16-17 % gerade für ältere Menschen besorgniserregend. Werden Sie für mehr Sicherheit durch erhöhte Polizeipräsenz auf den Straßen und Bereitstellung ausreichender Mittel eintreten?
Babnik: Der technische Fortschritt hilft unnötige Wege zu reduzieren. Wertgegenstände und Geld muss auch nicht mehr am Körper mitgeführt werden. Eine verständige und umsichtige Polizei wird den Herausforderungen gerecht.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Vorbeugen ist besser als Nachsorge. Aufklären über Möglichkeiten Gefahrensituationen zu vermeiden (z. B. Geld eher zu überweisen als mit der Post zu schicken, Wertgegenstände von anderen „unverdächtigen“ Menschen transportieren lassen und selber „unbelastet“ zum Zielort gelangen, Langfristige Plannungen helfen in kleinen Schritten das Ziel zu erreichen, etc.)
7. Bildung und Kultur
Nach aktuellen Untersuchungen zeichnet sich ein Bild wachsender Altersarmut für einen Teil der lebenden, besonders aber für kommende Generationen ab. Die in Europa geforderte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Prozessen und die Gewährleistung eines selbstbestimmten Lebens im Alter erscheinen stark gefährdet.
Werden Sie sich für Maßnahmen einsetzen, die den Seniorinnen und Senioren einen erleichterten Zugang zu Kultur- und Fortbildungseinrichtungen sichern?
Babnik: Ja. Es gibt schon die Möglichkeit als SeniorenstudierendeR am Campus Koblenz zustudieren. Die VHS hat gute Angebote. Wünsche nach Kursthemen werden mEn gerne aufgenommen.
Können Sie andere von Ihnen angestrebte Maßnahmen nennen?
Babnik: Die neuen Technologien ermöglichen auch ein Lernen von zu Hause aus. Das „live online teaching“ (LOT) ist immer stärker im Kommen. Neben Sprachen und Musik zu lernen gibt es auch die Möglichkeiten Reisen vorauszuplanen und schon einmal Eindrücke (z. B. in google maps) von Zielort zubekommen. Dies kann angenehmer sein als die Reise dann selber. Ein gutes und smartes Internet FÜR Koblenz UND Umgebung (auch im Hinblick auf die BUGA 2031) ist für das Mittelrheintal mMn wichtig. Die europäische Kulturhaptstadt-Bewerbung hilft durch Synergie-Effekte die IT-Möglichkeiten auszubauen.